Wie ist das Programm organisiert?
Das Früherkennungsprogramm gliedert sich in regionale Versorgungsprogramme, die den Gebietsgrenzen der Kassenärztlichen Vereinigungen entsprechen sollen. Die regionalen Versorgungsprogramme werden von der Kassenärztlichen Vereinigung im Einvernehmen mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Verbänden der Ersatzkassen auf Landesebene in einzelne Screening-Regionen (auch „Screening-Einheiten" genannt) unterteilt.
Eine Screening-Einheit besteht aus einer oder mehreren Mammographie-Einheiten, in der die Mammographie-Aufnahmen erstellt werden, sowie einer oder mehreren Einheiten zur Abklärungsdiagnostik, in der die Abklärungsuntersuchungen nach strengen Standards durchgeführt werden. In der Regel umfasst eine Screening-Region oder Screening-Einheit einen Einzugsbereich von 800.000 bis 1.000.000 Einwohnern; geleitet wird sie von einem oder zwei Programmverantwortlichen Ärzten.
Jede Screening-Einheit ist einem Referenzzentrum zugeordnet. Bundesweit gibt es fünf Referenzzentren, die Standorte sind wie folgt: Berlin, Marburg, München, Münster und Oldenburg. Aufgabe der Referenzzentren ist es, die Qualitätssicherung zu überwachen sowie die am Programm teilnehmenden Ärzte und Radiologischen Fachkräfte aus- und weiterzubilden, zu beraten und zu betreuen. Die Leiter der Referenzzentren sind selbst Programmverantwortliche Ärzte in einer dem Referenzzentrum angegliederten Screening-Einheit. Ernannt werden die Referenzzentren von der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
Ein wesentliches Merkmal des Programms ist sein Bevölkerungsbezug. Dieser wird durch das Einladungswesen hergestellt, in dessen Mittelpunkt die Zentrale Stelle steht. Diese öffentliche Stelle lädt die anspruchsberechtigten 50-69 -jährigen Frauen anhand von Meldedaten ein. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird den Frauen dabei eine nicht reidentifizierbare Screening-Identifikationsnummer zugewiesen. Ist die Einladung erfolgt, werden die Meldedaten wieder gelöscht, unabhängig davon, ob die Frauen teilgenommen haben oder nicht. Errichtet wird die Zentrale Stelle auf Landesebene.
Doch nur damit lässt sich das Programm sowohl im Hinblick auf die Sterblichkeit an Brustkrebs (Mortalität) als auch im Hinblick auf die Brustkrebsneuerkrankungsrate (Inzidenz) und die Stadienverteilung der Mammakarzinome in der Zielbevölkerung bewerten (evaluieren).
Was umfasst das Programm?
Das Programm beinhaltet:
- die Einladung der Frauen,
- die Information der Frauen,
- die Anamnese
- die Erstellung von Mammographie-Aufnahmen,
- die Befundung der Mammographie-Aufnahmen,
- gegebenenfalls die Abklärungsdiagnostik sowie
- die Organisation und Durchführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen.